Bio – Was heißt das?

Die EU-Bio-Zertifizierung

Wenn ein Produkt diese Bio-Zertifizierungen trägt, erfüllt es die gesetzlichen Mindestanforderungen der EU/EG-Öko-Verordnung. Diese Verordnung stellt sicher, dass das Produkt nach ökologischen Standards angebaut, verarbeitet und kontrolliert wurde.

 

Dazu gehören:

Verzicht auf synthetische Pestizide und chemische Düngemittel

Verbot von gentechnisch veränderten Organismen (GVO)

Regelmäßige Kontrollen aller Betriebe entlang der Produktionskette

Artgerechte Tierhaltung, einschließlich Freilaufmöglichkeiten, ökologischer Fütterung und begrenztem Tierbesatz

Eingeschränkter Einsatz von Zusatzstoffen in der Verarbeitung

 

Die EU-Bio-Zertifizierung sorgt für eine europaweit einheitliche Kennzeichnung und Kontrolle von Bio-Produkten. Sie stellt sicher, dass Verbraucher ein Produkt erhalten, das nach bestimmten ökologischen Mindeststandards hergestellt wurde.

 

Zusätzliche Bio-Verbandslogos: Strengere Richtlinien für mehr Nachhaltigkeit

Neben den EU-Bio-Siegeln tragen viele Produkte weitere Siegel von Anbauverbänden wie Demeter, Bioland oder Naturland. Diese Verbände setzen deutlich strengere Richtlinien als die EU-Bio-Verordnung fest. Ein Produkt mit einem dieser Siegel geht also weit über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus.

Beispiele für zusätzliche Anforderungen durch Bio-Verbände:

Höhere Standards in der Tierhaltung: Größere Stallflächen, strengere Futtervorgaben, längere Aufzuchtzeiten

Mehr Schutz für die Bodenfruchtbarkeit: Förderung des Humusaufbaus, Verzicht auf tiefgreifende Bodenbearbeitung

Verarbeitung ohne künstliche Zusatzstoffe: Strengere Einschränkungen bei Hilfsstoffen und Aromen in der Verarbeitung

Förderung geschlossener Hofkreisläufe: Besonders bei Demeter-Betrieben, die Mist, Futter und Pflanzenanbau in einem ganzheitlichen System verbinden

 

Während die EU/EG-Bio-Zertifizierung einen ökologischen Mindeststandard sichert, garantieren Siegel wie Demeter oder Bioland eine noch nachhaltigere Landwirtschaft mit strengeren Vorgaben für Umwelt- und Tierschutz.

Produkte mit diesen Siegeln sind daher oft die konsequenteste Wahl für Verbraucher, die besonderen Wert auf eine umweltfreundliche und ethische Lebensmittelproduktion legen.

Was NICHT für Bio-Qualität steht

Nicht alle Begriffe, die nach Umweltfreundlichkeit klingen, stehen für ökologische Landwirtschaft. VerbraucherInnen sollten daher aufpassen, wenn Produkte mit folgenden Bezeichnungen beworben werden, da sie kein Bio-Siegel garantieren:

„Aus extensiver Landwirtschaft“ → Bedeutet nur eine reduzierte Nutzung von Düngemitteln und Pestiziden, aber nicht den vollständigen Verzicht, wie es im Bio-Landbau vorgeschrieben ist.

„Aus kontrolliertem umweltschonendem Anbau“ → Bezieht sich meist auf Vertragsanbau zwischen Landwirten und Verarbeitern mit vagen Umweltauflagen, jedoch ohne unabhängige Bio-Kontrolle.

„Aus integrierter nachhaltiger Erzeugung“ → Hierbei werden zwar chemische Pflanzenschutzmittel gezielter eingesetzt, jedoch nicht grundsätzlich verboten. Dies ist keine Bio-zertifizierte Landwirtschaft.

Zudem sind Begriffe wie „kontrolliert“, „integriert“, „umweltschonend“, „rückstandskontrolliert“, „alternativ“ oder „naturgerecht“ kein Hinweis auf Bio-Qualität. Sie sind oft Werbebegriffe im Rahmen eines“Greenwashings“ für konventionelle Produkte ohne strenge ökologische Richtlinien.

Echte Bio-Produkte sind an der EU-Bio-Zertifizierung oder zusätzlichen Verbandslogos (z. B. Demeter, Bioland, Naturland) zu erkennen. Diese garantieren klare ökologische Standards und regelmäßige Kontrollen durch unabhängige Stellen.